Personen nehmen Skulpturen entgegen
Ralf Knoblauch (2.v.l.) mit Silke Haas, Yannick Niestroy und Cordula Bächle-Walter vom Steuerungskreis der Region Süd
Skulpturen
Eine Königin und ein König sind bereits in der Region Süd angekommen. Sie sind die Symbol- und Identifikationsfiguren für das Projekt

Projekt Würde:voll startet in der Region Süd

Erstellt von Cordula Bächle-Walter + Yannick Niestroj |

Die Königsskulpturen symbolisieren die Einzigartigkeit einer jeden Person, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion.

Öhringen. Die Königinnen und Könige von Ralf Knoblauch, einem Diakon aus Bonn, präsentieren sich mit gesenktem Blick, in sich ruhend und dennoch freundlich zugewandt. Ihre Holzskulpturen laden förmlich dazu ein, über ihre Köpfe zu streichen und das Holz mit seinen Schrunden, Rissen und Unebenheiten zu spüren. Diese Königsskulpturen erinnern uns an unsere eigene Menschlichkeit und machen uns bewusst, dass wir alle Königinnen und Könige sind. Sie erinnern uns daran, dass wir füreinander da sein sollen und einander brauchen.

Die Königinnen und Könige entstehen in den frühen Morgenstunden in der Werkstatt von Ralf Knoblauch zwischen fünf und sechs Uhr. Er verwendet dafür sehr alte Eichenbalken, die früher im Fachwerk verbaut waren. Nach Jahrhunderten des tragenden Dienens wurden die Eichenbalken von ihrer ursprünglichen Funktion befreit. Bei der Bearbeitung am Morgen wird unter einer Schicht aus Staub, Farbe, Nägeln und Vergangenheit die interessante, faltenreiche Haut der Eiche sichtbar. Die verschiedenen Lebensspuren werden dabei gewürdigt. In diesem spannenden Prozess entstehen die Königinnen und Könige.

Die Holzfiguren veranschaulichen, dass jeder Mensch eine unantastbare Würde besitzt. Dieses Thema liegt Ralf Knoblauch besonders am Herzen. Obwohl sie scheinbar machtlos und bescheiden sind, strahlen die Figuren eine Größe und Würde aus, die berührt. Sie erinnern uns an unsere eigene „Königswürde“ und daran, dass wir füreinander da sein sollen. In der Region Süd knüpfen wir mit dem Projekt Würde:voll an diese Botschaft an. Durch verschiedene Aktionen möchten wir mit Kindern und Jugendlichen das Thema der eigenen Menschenwürde aufgreifen und in Workshops erfahrbar machen. Jeder Teilnehmende hat die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Materialien eine eigene Königin oder einen eigenen König zu erschaffen. Diese Figuren stehen für unsere eigene Würde, innere Kraft und die uns allen geschenkte Hoffnung. Gleichzeitig lenken wir den Blick auf die Gemeinschaft und das Miteinander. Jeder Mensch verdient respektvolle und würdevolle Behandlung.

Die Königsskulpturen symbolisieren die Einzigartigkeit einer jeden Person, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion. Größe und Würde zeigen sich nicht immer auf den ersten Blick. Es geht darum, genau hinzuschauen und die Fähigkeiten, Grenzen und Möglichkeiten aller Menschen wertzuschätzen. Eine Königin und ein König sind bereits in der Region Süd in Öhringen angekommen. Sie sind die Symbol- und Identifikationsfiguren für das Projekt Würde:voll. In den nächsten Wochen werden die beiden Königsskulpturen verschiedene Gruppen, Klassen und Standorte besuchen und mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Mitarbeitenden in Kontakt treten. Sie laden dazu ein, über Themen wie die sichtbare und unsichtbare Krone, Würde, Werte und den respektvollen Umgang miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir sind gespannt, wo unsere Königin und unser König auf ihrer Reise im Friedenshort überall willkommen geheißen werden. Gemeinsam setzen wir uns für einen würdevollen Umgang und die Bewahrung der Menschenrechte ein. Denn: Jeder Mensch besitzt eine unverhandelbare Würde.

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