belegte Schnittchen
Obstteller

Achtsamer Umgang mit Lebensmitteln

Erstellt von Kilian Kremer |

Die Tagesgruppe IV der Einrichtung Tostedt ist aktiv in der Initiative foodsharing

Tostedt. In Deutschland werden jährlich rund 78 Kilogramm Lebensmittelabfälle pro Kopf und Jahr in privaten Haushalten entsorgt. Die Initiative foodsharing setzt sich seit Jahren europaweit das langfristige Ziel, die Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln zu beenden. Dafür haben freiwillige Helferinnen und Helfer allein in Deutschland bereits über 150 Mio. Kilogramm vor der Mülltonne gerettet. Bei den Lebensmittelretterinnen und -rettern handelt es sich um Privatpersonen, die sich untereinander vernetzen und Lebensmittel miteinander teilen. Immer mehr Händler überlassen dem Projekt foodsharing genießbare Lebensmittel, die es nicht über die Ladentheke geschafft haben. Gründe dafür sind meist ein kurzes Haltbarkeitsdatum oder ein Schönheitsfehler.

Der Friedenshort teilt die Werte eines achtsameren Umgangs mit unseren Ressourcen und profitiert aktuell von dem großen Einsatz der Freiwilligen. Die Tagesgruppe IV in Tostedt wird bei der Verteilung von geretteten Lebensmitteln von Privatpersonen unterstützt und erhält regelmäßig Obst, Gemüse und Brot. Je nach Jahreszeit gibt es auch Saisonartikel wie Schokoladenweihnachtsmänner oder Grillsaucen. Bei der Abschlussrunde, die jeden Abend vor Ende der Betreuungszeit stattfindet, werden nun regelmäßig unter anderem aufgeschnittene Melonen, Äpfel, Ananas oder mit Guacamole bestrichene und mit Paprika garnierte Brote serviert. Die Kinder der Tagesgruppe sind in alle Prozesse integriert. Zusammen mit den Mitarbeitenden holen sie die Lebensmittel bei den Spenderinnen und Spendern ab und sehen, wie viel davon sonst im Müll gelandet wäre. Oft stehen viele Kisten in Garagen und Wohnzimmern, die bis zum Rand gefüllt sind. Bei der Auswahl lernen die Kinder selbst einzuschätzen, was sie für eine Woche brauchen. Dabei sollen sie nur so viel mitnehmen, wie auch verwertet werden kann. Dies stellte vor allem am Anfang eine Herausforderung für sie dar, da auch sie von klein auf an den Überfluss und die Wegwerfmentalität der Gesellschaft gewöhnt sind. Mittlerweile sind die Kinder der Tagesgruppe IV richtige Profis, sie planen mit etwas Unterstützung die Abschlussrunden selbstständig und wechseln sich mit der Vorbereitung jeden Tag ab. Der direkte Umgang mit den Lebensmitteln und das Engagement stärken ihr Bewusstsein für die Wertigkeit der Lebensmittel, die sie verarbeiten.

Da in der Tagesgruppe IV trotz guter Planung immer wieder einzelne Lebensmittel übrig blieben, wurden diese an die anderen Gruppen auf dem Hofgelände verteilt. Dies führte zu einem gesteigerten Interesse am foodsharing auf dem gesamten Gelände. Für die Zukunft sind einige Aktionen und Neuerungen geplant, über die wir natürlich berichten werden.

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