Das Friedenshortwerk – Hausmagazin

tender Dokumentarfilm ohne Kommentar oder Interviews geplant. Nicht der auktoriale Erzähl - wille, sondern das Miterleben und Mitfühlen stehen im Vordergrund ... Ich möchte mit meinem Film die Perspektive der Jugendlichen einnehmen. Ihre Sicht auf die Welt nachempfinden, ihre Ängste, ihre Wünsche, ihre Wut und ihr Bedürfnis nach Liebe, Aner- kennung und vor allem ihre Willenskraft miterleben und mitfühlen.« Für die Realisierung des Dokumentarfilms erhielten die produzierende AMA Film GmbH und der Regisseur Förderzusagen von der Medien- und Filmge- sellschaft BW und seitens des SWR. Für den Kostenbeitrag unseres Trägers wurde eine Förderung aus dem Diakonie Spendenfonds des Diakonischen Werks Württemberg bewilligt. Nach Recherchen und Hospitationen in unterschiedlichen Einrichtungen der Jugendhilfe fanden sich die Mädchen- wohngruppe Kombi in der Region Süd und der Regisseur Stefan Sick. Die Evangelische Jugendhilfe Friedenshort wurde also Filmprojektpartner! Die Wohngruppe durch- lief zum damaligen Zeitpunkt eine Umstrukturierungs- phase. Aus einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe wurde eine reine Mädchenwohngruppe, die Gruppenleitung wechselte und es zogen neue Mädchen in die Gruppe. Für einen Film bedeutet die Veränderungsdynamik aber vielmehr spannende Momente und lebhafte Prozesse. Nun war es am Filmemacher, das Vertrauen der Mäd - chen, der Mitarbeitenden, der Sorgeberechtigten und aller weiteren Beteiligten zu gewinnen, denn auch das familiäre Umfeld blieb notwendigerweise mit im Blick, da das Leben in einer Wohn- gruppe eigent- lich ein Leben auf Zeit darstellt. Zwei Jahre lang besuchte das Filmteam die Wohngruppe. Es sollte bewusst weder ein Zeitdruck noch ein Erfolgs- zwang aufgebaut werden. Die Dreharbeiten wurden mehr und mehr zu einem Bestandteil des Betreuungsalltags. Normalität, Unbefangenheit und Vertrautheit entstanden im Miteinander. Während des Verlaufs der Dreharbeiten kristallisierten sich dabei vier Hauptpersonen aus der Wohngruppe heraus: Lisann, beim Start der Dreharbeiten 13 Jahre alt, die gerne ihre Grenzen austestete. Lena (12 Jahre bei Beginn), sehr offen und hilfsbereit, aber auch um Aufmerksamkeit bemüht. Eleyna (8 Jahre bei Dreh - start), ausgesprochen lebhaft, mit schnell wechselnden Gefühlslagen. Leni (10 Jahre), neu in der Gruppe, schlauer Kopf und kameraaffin. Ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil des Dokumen- tarfilms waren alle einrichtungsinternen pädagogischen Mitarbeitenden, die sich um das Wohlerge- hen der Mädchen sorgen, vor allem die Betreuerinnen in der Wohngruppe selbst, die zunehmend bei allem WG-Geschehen auch die filmische Re- levanz im Bewusstsein Sogar die Ferienfahrt auf die Insel Juist wurde filmisch begleitet

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