Das Friedenshortwerk – Hausmagazin

Circus Bombastico & TieleTantüü – eine Reise voller Talent und Inklusion Berlin-Hellersdorf. Vor 14 Jahren begann eine außer- gewöhnliche Reise, die als »Circus Bombastico & Tiele- Tantüü« bekannt wurde. Niemand konnte damals ahnen, dass sie so lange andauern und so erfolgreich sein würde. Um das zehnjährige Jubiläum von Haus Erntekranz in Berlin-Hellersdorf im Jahr 2009 gebührend zu feiern, wurde damals der Circus Bombastico angefragt – eine Gruppe, die auf Mitmach-Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen spezialisiert ist. Seit- dem versammelt die Gruppe um ihren Direktor Bombi jedes Jahr Menschen aus Wohngruppen des Tiele- Winckler-Hauses in Berlin-Hellersdorf, um mit ihnen für etwa eine Woche die faszinierende Welt des Circus zu erleben. Der TieleTantüü-Circus besteht aus 13 Menschen mit Be- einträchtigungen, begleitet von drei Betreuenden und den Circusartisten von Bombastico. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind seit den Anfängen dabei. Die Circus- woche beginnt mit einem magischen Moment – dem Be- treten des Zelts. Sofort spürt man die Freude und Auf- merksamkeit aller Teilnehmenden. Sie jonglieren, werfen Ringe und tauchen ein in die Welt der Clownerie. Dann be- ginnt die Verwandlung zu Artisten, wenn sie ihre Kostüme auswählen und mit Applaus und Fotos ihre Clownsnasen aufsetzen. Die folgenden drei Tage sind gefüllt mit inten- siven Proben, bei denen nach und nach ein 50-minütiges Stück entsteht. Dieses wird in mehreren Aufführungen präsentiert – für Kolleginnen und Kollegen aus den Werk- stätten für Menschen mit Beeinträchtigung, für Kitas und natürlich auch für Freunde, Bekannte und Nachbarn des Tiele-Winckler-Hauses. Jede Circuswoche endet mit dem gemeinsamen Abbau des Zeltes, dem Waschen der Kos- tüme, dem Sichern der Clownsnasen und der herzlichen Verabschiedung von der Bombastico-Gruppe. Was als Höhepunkt für das Jubiläum des Hauses Ernte- kranz begann, wuchs zu etwas viel Größerem heran. Menschen kommen zusammen, haben Spaß miteinan- der, lernen, wachsen über sich hinaus und zehren lange von den positiven Erfahrungen dieser Circuszeit. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass in jedem von uns be- sondere Talente schlummern, die nur darauf warten, entdeckt zu wer- den. Sie zeigt uns, dass Inklusion und die Entfaltung von Kreativität in der Gemeinschaft uns alle bereichern können. Andreas Krüger, AWG St. Martin KURZ BERICHTET 31

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