Im Zuge der umfangreichen Sanierungsarbeiten ...
Im Zuge der umfangreichen Sanierungsarbeiten ...
... von Dach, Fassade und Außengelände ...
... von Dach, Fassade und Außengelände ...
... rollten diverse Baufahrzeuge an
... rollten diverse Baufahrzeuge an

Achtung Baustelle!

Erstellt von Anika Golms – Wohngruppe Seerosen (Vorderhaus) |

Das Gebäude und Außengelände der WG Seerosen wurde umfangreich saniert – die Wohngruppe berichtet über diese aufregende Zeit.

Schwerin. Bei den Seerosen in Schwerin herrschte im vergangen Jahr über einige Wochen hinweg der Ausnahmezustand: erst die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie und parallel seit Sommer eine riesige Baustelle! Während des Lockdowns schätzten wir es sehr, ein weiträumiges Außengelände zur Verfügung zu haben. Spiel und Sport im Freien ließen uns das herausfordernde Homeschooling gleich viel besser bewältigen. Trotz und gerade durch Social Distancing verstärkte sich das soziale Miteinander unter uns. Man freute sich über Angebote in der Wohngruppe, die Abwechslung brachten, und es war egal, ob noch ganz jung oder schon 16 Jahre und eigentlich zu cool dafür. In dieser Zeit fand auch das alljährliche Hoffest statt. Diesmal leider ohne Angehörige und Gäste. Alle hatten dennoch einen tollen Tag mit vielen verschiedenen Aktionen, ­lauter Musik, bunten Cocktails und einem leckeren Essen. Der Start in die Sommerferien war rundum perfekt – und dann kam die Baustelle.

Im Zuge der umfangreichen Sanierungsarbeiten von Dach, Fassade und Außengelände rollten riesige Baufahrzeuge an und unterschiedliche Maschinen und Schuttcontainer sowie Tonnen an Dachziegeln nahmen uns unsere Spielflächen, versperrten die Auffahrt und sorgten für Chaos in der Parksituation. Und dann die vielen fremden Leute. Das war ganz schön aufregend. Schon bald merkten alle, was es heißt, eine Baustelle rund um das Haus zu haben. Ausschlafen? Nein – falsch gedacht! Schon früh fing der Baulärm an und es wurden alle unsanft aus ihren Träumen gerissen. Doch beim Lärm allein blieb es leider nicht! Das Haus war nahezu immer schmutzig. Die abgeklebten Fensterscheiben ließen uns so manches Mal wie kleine Maulwürfe im Dunkeln sitzen. Neben den kleineren Herausforderungen kamen auch noch größere und unerwartete hinzu, die Durchhalte­vermögen, Gelassenheit und vor allem Einfallsreichtum erforderten: Die Heizung fiel aus. Welch Freude eine ­ausgiebige warme Dusche macht, wurde uns bewusst, als das Duschen tagelang zeitlich begrenzt und gestaffelt werden musste. Zudem mussten für Wochen zwei Zimmer im Vorderhaus gesperrt werden. Wir rückten also wieder dichter zusammen. Und auch hier lernten wir zu schätzen, welche Vorzüge doch ein Einzelzimmer haben kann. Alle haben trotzdem einsichtig und verständnisvoll auf diese Einschränkungen reagiert.

Abgesehen von den zu meisternden Herausforderungen, brachte die Sanierung auch den ein oder anderen überraschenden Moment mit sich: Erstaunlich, wie schnell die Sanierung vorangeht, wenn man mal für drei Tage nicht mittendrin, sondern im Urlaub ist. Erstaunlich, welch überragenden Ausblick man über Schwerin erhält, wenn man das Baugerüst als Balkon nutzen würde. Erstaunlich, auf dem Dachboden unter »100 Jahre altem Jubiläumsstaub« alte und noch funktionstüchtige Schlitten zu finden.
Viele liebe Grüße von den kleinen und großen Seerosen aus Schwerin

Vier Mädchen aus der Wohngruppe im Alter von 12 bis 16 Jahren schildern aus ihrer Sicht, wie sie die letzten Wochen erlebt haben:

Welche Meinung habt ihr zur Haussanierung?

Anna: »Ich habe mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht – aber ich finde es gut, dass die Fassade dann nicht mehr so hässlich ist. Wir konnten nicht einfach so ins Hinterhaus gehen. Es musste uns immer ein Erzieher begleiten. Selbst wenn ich nur ein Ei holen wollte. Richtig nervig. Dieser übergroße Krahn hat mich überwältigt.
Toni: Ich finde es sehr gut. Das Dach war schon so kaputt, dass es durchgeregnet hat und Ziegel heruntergefallen sind. Wir hatten viele Löcher in der Wand – in denen haben Vögel gebrütet und es war morgens (sobald es hell wurde) sehr laut. Die Bauarbeiter reden extrem laut … und … sie singen – leider sehr schief. Mich hat am meisten begeistert, dass sich die Bauarbeiter die Metallstangen zugeworfen haben und vor allem, dass sie diese auch gefangen haben. Außerdem wusste ich nicht, dass sie so lange arbeiten. Ich konnte mein Fenster nicht aufmachen, weil da ständig Bauarbeiter rumlaufen.
Vanessa: Der Lärm stört beim Hausaufgabenmachen. Oben auf die Toilette gehen war sehr schlecht, weil die Bauarbeiter mich sonst dabei gesehen hätten.
Maria: Ich finde krass, dass sie einfach auf dem Dach rumlaufen und nicht runterfallen.

Worauf freut ihr euch besonders, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind?

Toni: Wir können endlich wieder das ganze Grundstück nutzen und das Haus wird dann viel schöner aussehen.
Maria: Ich freu mich auf den Spielplatz auf dem Hof und dass alles ganz glatt gemacht wird.

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